Mittwoch, 19. November 2014

Arequipa con los Leos

Buenos Dias!
 Inzwischen stand bei uns die erste kleine Reise an und so machten wir und mit dem Bus in das 12 Stunden entfernte Arequipa auf. Die Busfahrt war günstig und so war die einzige Technik, über die der Bus verfügte ein Thermometer, nach welchem wir bei 49° gebraten wurden. Unter lautem Fluchen und Klagen begannen wir unsere Reise und nach drei Stunden wurde die Temperatur langsam angenehmer. Dies hielt jedoch nicht lange, da mit der anbrechenden Nacht die Temperatur deutlich abfiel und wir bitter froren und somit auch nicht schlafen konnten. Auf diese Weise motiviert kamen wir um 5 Uhr in Arequipa an luden unsere Sachen ab und brachen direkt in Richtung Colca Canyon auf. Während der 4 stündigen Busfahrt konnten wir die kargen Berge ab 4000 Metern Höhe bestaunen und kamen dann am Canyon an. Dieser war kleiner als vorgestellt aber trotzdem sehr schön und abwechslungsreich. Der Höhepunkt der Tour war das Condor Cruz, wo wir Kondore nur wenige Meter von uns entfernt in ihrer natürlichen Wildbahn bestaunen konnten. Ich bin immer noch sehr beeindruckt über die enorme Größe dieser Vögel und wie mühelos sie durch die Schluchten gleiten! Nach etlichen Fotos fuhren wir zu einem nahe gelegenen Fluss, an dem wir uns abkühlten und traten dann die Rückreise nach Arequipa an. Nach dem wir in den letzten zwei Tagen fast gar nicht geschlafen hatten, konnten wir es uns trotzdem nicht entgehen lassen uns die Stadt anzuschauen, was sich definitiv lohnte. Wir bewunderten die Straßenkünstler, besichtigten den Plaza und erkundeten das Nachtleben. Am nächsten Morgen ging es um 6 Uhr weiter nach Camana, wo wir auch auf die anderen Leos trafen. Die vierstündige Fahrt nutzten wir zum Schlafen und so wachte ich am Strand mit vielen Zöpfchen in den Haaren wieder auf. Nachdem wir uns im Hotel eingerichtet hatten, machten wir uns mit allen auf zum Strand, wo wir leider wegen den roten Flaggen nur begrenzt schwimmen konnten. Aus diesem Grund spielten wir ein Spiel, das ungefähr mit „Wer hat Angst vorm schwarzen Mann“ verglichen werden kann, mit dem Unterschied, dass man die anderen auf den Boden schmeißt und mit Sand bewirft. Während die Leos anschließend eine Versammlung hatten schliefen wir vier Stunden, um dann zu einem Konzert aufzubrechen, wo wir Dank der Leos in den VIP-Bereich durften. So freundeten wir uns mit allen an, bestaunten das Feuerwerk um Mitternacht und genossen die Stimmung noch bis in die Morgenstunden. Nach einer Stunde Schlaf frühstückten wir am nächsten Morgen und nahmen an einer weiteren Versammlung im Leo-Clubhaus teil. Anschließend machten wir uns wieder auf den Nachhauseweg, welcher zum Glück wesentlich angenehmer war. Um 6 Uhr morgens kamen wir pünktlich zu unserem Unterricht wieder an und beendeten somit ein wunderschönes Wochenende. In der folgenden Woche machten wir uns nach Cusco auf, um dort Kleiderspenden zu sammeln. Eine Gruppe gab Straßenmusik zum Besten, um Spenden für unsere Projekte zu sammeln, während die andere Gruppe einen Markt abging und Kleider sammelte. Diese werden wir in den kommenden Tagen in den Dörfern verteilen, die besonders arm sind und wo nicht alle genug Kleidung haben. Weiterhin durften wir bei der ersten Versammlung der Leos in Cusco teilnehmen und am Wochenende habe ich mit ihnen Bleistifte für die neuen Schulkinder gesammelt.

Hasta luego!
Jonas

Dienstag, 11. November 2014

2. Monat



Buenas tardes!
Nun bin ich schon über einen zweiten Monat im fernen Peru und fühle mich immer mehr wie zuhause. Neulich wurde ich in aller Herr Gotts Frühe von meinem Gastbruder geweckt, in dem er die Tür aufknallte und mir begeistert ein totes Küken vor die Nase hielt … mit den Worten „ Schau! Es ist tot!“  Dem entsprechend hellwach konnte ich dann den Tag zum Waschen nutzen. Weiterhin habe ich endlich herausgefunden, dass mein Gastvater LKW Fahrer ist, nachdem er mich netterweise aus einem Nachbardorf nach Hause fuhr.  Am Wochenende habe ich mit MaLu die lang geplante 9 Stundenwanderung gemacht. Nachdem wir um 5 Uhr morgens, kurz nach dem die Sonne aufgegangen war, losgewandert sind, konnten wir die schöne Landschaft von Lucre genießen. Auf unserer Wanderung wurden wir die ganze Zeit von meinen Hunden begleitet. Die erste Pause machten wir nach 2 Stunden, wo wir anfingen unseren Proviant zu verspeisen. Auf der weiteren Reise konnten wir die schöne Landschaft genießen, sahen viele Adler aus der Nähe und konnten sogar Köddel von Meerschweinchen entdecken. Mitten auf dem Berg stand eine Herde von Kühen, die wir ungewollt ein bisschen vor uns hertrieben und mit der wir schöne Fotos machen wollten. Nach ungefähr 6 Stunden bekam ich dann die ersten Blasen und die Beine fingen an weh zu tun, aber auch das konnte uns nicht daran hindern, bis zu dem Gipfel zu klettern. Das letzte Stück hatte fast 70 Prozent Steigung und so musste man sich an kleinen Grasbüscheln hinaufziehen. Oben angekommen hatten wir einen spektakulären Blick über die umliegende Landschaft, da keine anderen Berge in der Nähe so hoch waren. Da auf unserer Höhe (ca. 4300 Meter) nichts mehr wuchs außer Gras konnte man sich auch sehr entspannt hinlegen und die absolute Stille genießen. Ein paar coole Fotos später fing es ein paar Berge weiter an zu gewittern und wir machten uns schleunigst auf den Rückweg. Während es den ganzen Tag angenehm bewölkt war und daher nicht zu heiß, fing es die letzte halbe Stunde leider an zu regnen und der Abstieg wurde ein bisschen rutschig. Gegen 2 Uhr kamen wir dann aber trotzdem erfolgreich und erschöpft unten an. Die Woche über machte der Unterricht weiter Fortschritte, ich schrieb mein erstes Examen und man kann die ersten Gespräche mit den Schülern führen. Freitag wurden wir dann von unseren Schülern spontan zu einer kleinen Feier eingeladen, sodass wir nun die Dorfjugend auch besser kennen. Am Wochenende gab es zwei Feiertage, zuerst den Tag der Lebenden und anschließend den Totentag, was zwei große Feiern bedeutete mit viel Essen und Tanz. In Cusco habe ich mir einige Spanischbücher gekauft, sodass ich nun „El senor de los anillos“ (Der Herr der Ringe) lesen kann. Auch unsere Reise nimmt nun immer mehr Gestalt an und ich freue mich schon riesig auf die neuen Erfahrungen.
Hasta luego!
Jonas