Saludos de Peru!
Dieses Wochenende haben wir endlich den lang erwarteten
Titikakasee zur Gesicht bekommen. Wir machten uns Freitagnacht auf den Weg und
fuhren mit einem kleinen Bus die ganze Nacht durch. Nach 7 Stunden kamen wir
leicht müde um 5:30 Uhr in Puno an, wo wir uns direkt auf den Weg zu einer
Reiseagentur begaben und für einen
Schnäppchenpreis von 75 Soles eine 2 tägige Bootstour ergatterten, welche auch
schon in 2 Stunden losgehen sollte. Die Zeit nutzen wir um uns Puno anzuschauen
(wofür 2 Stunden mehr als nur ausreichen) und zu frühstücken.
Anschließend wurden wir dann mit dem Bus zum
Hafen gefahren, wo wir direkt in unser kleines Boot einsteigen konnten, den Anker
lichteten und los schipperten. Unser Tourguide erzählte uns Fakten über den See
und wollte mehr über uns erfahren, so dass herauskam, dass mehr als die Hälte
auf dem Boot Deutsche waren. Dies störte jedoch nicht wirklich, da sich auch
ein paar Einheimische unter die Truppe gemischt hatten und man sich somit nicht
als Obertourist fühlte. Unser erster Stopp war eine der berühmten Schilfinseln,
auf welchen man läuft wie auf einem Wasserbett. Wir besichtigten die
Schilfhäuser, machten eine kleine Tour auf einem Schilfboot, hörten einen
Vortrag über Schilf und aßen letztendlich auch den Schilf … das ganze Leben
dieser Einheimischen dreht sich um Schilf. Nach diesem sehr interessanten
Zwischenstopp ging es weiter auf die zweite Insel, wo wir auch bei einer Familie
schlafen sollten.
Hier schien die Zeit
stehen geblieben zu sein, die Bewohner lebten für sich, ohne Polizei und nur
die wenigsten Haushalte hatten Strom. Nach einem herrlichen Mittagessen brachen
wir zur Spitze der Insel auf, wo sich zwei Tempel für Pachamama und Pachatata
befinden. Wir hörten Fakten zu der Insel und beobachteten den Sonnenuntergang
aus … das Panorama war wirklich umwerfend. Der See ähnelt einem Meer und im
Hintergrund sieht man riesige Schneeberge. Außerdem sind die Wolken extrem niedrig
über dem See, was den Ausblick noch spektakulärer machte. Nach einem
fabelhaften Abendessen fielen wir alle in unser Bett und wachten erst am
nächsten Morgen wieder auf, frühstückten und fuhren zur dritten Insel. Die
Bewohner hier trugen alle eine Uniform, an denen wir den Familienstand, das
Alter und die Wichtigkeit ablesen konnten. Nahezu jede Familie webt hier ihre
eigenen Anziehsachen und
legt sehr viel
Aufmerksamkeit auf ihr Aussehen. Nach diesem kleinen Ausflug kehrten wir zurück
nach Puno und machten uns kurze Zeit später wieder auf den Nachhauseweg. In
Lucre angekommen, wurde ich von meine Gastvater eingesammelt und wurde direkt
zur Party meiner Gastschwester gebracht. Den nächsten Tag hatten wir frei und
gingen, wie es sich für Dezember gehört, ins Freibad. Nur einen Tag später
mussten wir leider feststellen, dass die Regenzeit begonnen hat, so befand ich
mich auf dem Rückweg von Cusco in einer Gewitterwolke, was sich dadurch zeigte,
dass es sobald es blitzte einfach hell wurde und gleichzeitig ohrenbetäubend
donnerte. Da alle Regenrinnen auf die Straße geleitet werden, wurde dieser
wenig später von einer 40 cm hohen Flutwelle überschwemmt, welche Backsteine
und alles mitnahm … wir flüchteten uns auf die Bank bei der Bushaltestelle.
Mit diesen Worten einen schönen Advent y hasta la proxima!
Jonas