Buenas tardes!
Nun bin ich schon über einen zweiten Monat im fernen Peru
und fühle mich immer mehr wie zuhause. Neulich wurde ich in aller Herr Gotts
Frühe von meinem Gastbruder geweckt, in dem er die Tür aufknallte und mir
begeistert ein totes Küken vor die Nase hielt … mit den Worten „ Schau! Es ist
tot!“ Dem entsprechend hellwach konnte
ich dann den Tag zum Waschen nutzen. Weiterhin habe ich endlich herausgefunden,
dass mein Gastvater LKW Fahrer ist, nachdem er mich netterweise aus einem
Nachbardorf nach Hause fuhr. Am
Wochenende habe ich mit MaLu die lang geplante 9 Stundenwanderung gemacht.
Nachdem wir um 5 Uhr morgens, kurz nach dem die Sonne aufgegangen war,
losgewandert sind, konnten wir die schöne Landschaft von Lucre genießen. Auf
unserer Wanderung wurden wir die ganze Zeit von meinen Hunden begleitet. Die
erste Pause machten wir nach 2 Stunden, wo wir anfingen unseren Proviant zu
verspeisen. Auf der weiteren Reise konnten wir die schöne Landschaft genießen,
sahen viele Adler aus der Nähe und konnten sogar Köddel von Meerschweinchen
entdecken. Mitten auf dem Berg stand eine Herde von Kühen, die wir ungewollt
ein bisschen vor uns hertrieben und mit der wir schöne Fotos machen wollten.
Nach ungefähr 6 Stunden bekam ich dann die ersten Blasen und die Beine fingen an
weh zu tun, aber auch das konnte uns nicht daran hindern, bis zu dem Gipfel zu
klettern. Das letzte Stück hatte fast 70 Prozent Steigung und so musste man
sich an kleinen Grasbüscheln hinaufziehen. Oben angekommen hatten wir einen
spektakulären Blick über die umliegende Landschaft, da keine anderen Berge in
der Nähe so hoch waren. Da auf unserer Höhe (ca. 4300 Meter) nichts mehr wuchs
außer Gras konnte man sich auch sehr entspannt hinlegen und die absolute Stille
genießen. Ein paar coole Fotos später fing es ein paar Berge weiter an zu
gewittern und wir machten uns schleunigst auf den Rückweg. Während es den
ganzen Tag angenehm bewölkt war und daher nicht zu heiß, fing es die letzte
halbe Stunde leider an zu regnen und der Abstieg wurde ein bisschen rutschig.
Gegen 2 Uhr kamen wir dann aber trotzdem erfolgreich und erschöpft unten an.
Die Woche über machte der Unterricht weiter Fortschritte, ich schrieb mein
erstes Examen und man kann die ersten Gespräche mit den Schülern führen.
Freitag wurden wir dann von unseren Schülern spontan zu einer kleinen Feier
eingeladen, sodass wir nun die Dorfjugend auch besser kennen. Am Wochenende gab
es zwei Feiertage, zuerst den Tag der Lebenden und anschließend den Totentag,
was zwei große Feiern bedeutete mit viel Essen und Tanz. In Cusco habe ich mir
einige Spanischbücher gekauft, sodass ich nun „El senor de los anillos“ (Der
Herr der Ringe) lesen kann. Auch unsere Reise nimmt nun immer mehr Gestalt an
und ich freue mich schon riesig auf die neuen Erfahrungen.
Hasta luego!
Jonas
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen