Buenos dias
Nun ist schon der dritte Monatsbericht fällig und bis jetzt
ist die Zeit nur so verflogen. Mir gefällt es hier nach wie vor sehr gut, das
Unterrichten macht Spaß, man schließt die Schüler immer mehr ins Herz und das
Spanisch wird nach und nach immer besser. Neben dem Unterricht haben wir
mittlerweile immer mehr Projekte in die Tat umgesetzt, wobei wir oft mit dem
Lions Club zusammen arbeiten. So haben wir beispielsweise einen Tag zum Thema
Diabetes veranstaltet, bei dem sich Peruaner kostenfrei auf Diabetes
untersuchen lassen konnten. Da wir
hierbei schlecht mithelfen konnten, haben wir den Wartenden dann Tipps zur
Ernährung, Hygiene, einer gesunden Lebensweise gegeben und mit den Patienten
Fragebögen ausgefüllt, die dann von den Ärzten ausgefüllt wurden. Da einige
Leute schon sehr alt, schwerhörig und nicht immer des Spanischen mächtig waren mussten
wir uns ziemlich anstrengen mit ihnen ins Gespräch zu kommen. An den
Wochenenden haben wir außerdem Spenden für unsere anderen Projekte gesammelt,
Straßenmusik zum Besten gegeben und nach Anziehsachen gefragt. Auf diese Weise
konnten wir Zahnbürsten für unsere Schüler in den Bergen kaufen und uns
gemeinsam mit ihnen die Zähne putzen. Einige hatten noch nie in ihrem Leben
eine Zahnbürste gesehen und so waren alle sehr neugierig, was wir denn da
mitgebracht hatten. Ein bisschen schwierig läuft die Abendschule für die
Erwachsenen an, da die Nachfrage hier asymptotisch gegen Null strebt. Eine
weitere neue Erfahrung war es auch, die ersten Tests schreiben zu lassen. Die
Klassen hier sind sehr lebhaft und die Lehrer stört es auch nicht, wenn während
eines Examens getuschelt, abgeschrieben, gespielt und geschummelt wird. Wir
drohten also alle möglichen Strafen an, sammelten Zettel und Spicker ein und
sorgten für Ruhe. Im Allgemeinen sind die Tests ganz gut ausgefallen. Dieses
Wochenende hatte meine Gastmutter ihren 38. Geburtstag und so saßen wir alle
zusammen am Essenstisch mit Freunden und Familie und unterhielten uns. Hierbei
muss man jedoch einwerfen, dass ich am Anfang noch ins Gespräch eingebunden
wurde, nach kurzer Zeit wechselte die Sprache jedoch auf Quechua, ich verstand
nichts mehr und habe mich tierisch gelangweilt. Mit der Zeit wurden die
Peruaner aber immer betrunkener und nach drei Stunden wurde getanzt, gesungen
und gefeiert, sodass es wieder Spaß machte. Am nächsten Tag wurde ich schon
früh geweckt und wir gingen in eine sehr schöne Kirche in den Bergen, wo wir
gesegnet wurden. Wir schließt auch das Auto mit ein, welches extra geschmückt
war und reichlich mit Weihwasser bespritzt wurde. Anschließend aßen wir alle
zusammen, meine Gastcousine zeigte mir ihre beiden Babypapageien und
anschließend bauten wir einen Staudamm, und machten Bootrennen auf den
Bewässerungskanälen, wobei die Boote Flaschendeckel waren. Auch reiten durfte
ich wieder, wobei das Pferd während der Tour kurzzeitig bis zum Bauch in
Schlamm einsank und ich ohne Sattel meine Mühe hatte nicht in den See zu
fallen. Nächste Woche fahren wir nach
Puno, worauf ich mich schon sehr freue und ich bekomme endlich den Titticacasee
zu Gesicht.
Hasta la proxima
Jonas
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