Montag, 1. Dezember 2014

3. Monat



Buenos dias

Nun ist schon der dritte Monatsbericht fällig und bis jetzt ist die Zeit nur so verflogen. Mir gefällt es hier nach wie vor sehr gut, das Unterrichten macht Spaß, man schließt die Schüler immer mehr ins Herz und das Spanisch wird nach und nach immer besser. Neben dem Unterricht haben wir mittlerweile immer mehr Projekte in die Tat umgesetzt, wobei wir oft mit dem Lions Club zusammen arbeiten. So haben wir beispielsweise einen Tag zum Thema Diabetes veranstaltet, bei dem sich Peruaner kostenfrei auf Diabetes untersuchen lassen konnten.  Da wir hierbei schlecht mithelfen konnten, haben wir den Wartenden dann Tipps zur Ernährung, Hygiene, einer gesunden Lebensweise gegeben und mit den Patienten Fragebögen ausgefüllt, die dann von den Ärzten ausgefüllt wurden. Da einige Leute schon sehr alt, schwerhörig und nicht immer des Spanischen mächtig waren mussten wir uns ziemlich anstrengen mit ihnen ins Gespräch zu kommen. An den Wochenenden haben wir außerdem Spenden für unsere anderen Projekte gesammelt, Straßenmusik zum Besten gegeben und nach Anziehsachen gefragt. Auf diese Weise konnten wir Zahnbürsten für unsere Schüler in den Bergen kaufen und uns gemeinsam mit ihnen die Zähne putzen. Einige hatten noch nie in ihrem Leben eine Zahnbürste gesehen und so waren alle sehr neugierig, was wir denn da mitgebracht hatten. Ein bisschen schwierig läuft die Abendschule für die Erwachsenen an, da die Nachfrage hier asymptotisch gegen Null strebt. Eine weitere neue Erfahrung war es auch, die ersten Tests schreiben zu lassen. Die Klassen hier sind sehr lebhaft und die Lehrer stört es auch nicht, wenn während eines Examens getuschelt, abgeschrieben, gespielt und geschummelt wird. Wir drohten also alle möglichen Strafen an, sammelten Zettel und Spicker ein und sorgten für Ruhe. Im Allgemeinen sind die Tests ganz gut ausgefallen. Dieses Wochenende hatte meine Gastmutter ihren 38. Geburtstag und so saßen wir alle zusammen am Essenstisch mit Freunden und Familie und unterhielten uns. Hierbei muss man jedoch einwerfen, dass ich am Anfang noch ins Gespräch eingebunden wurde, nach kurzer Zeit wechselte die Sprache jedoch auf Quechua, ich verstand nichts mehr und habe mich tierisch gelangweilt. Mit der Zeit wurden die Peruaner aber immer betrunkener und nach drei Stunden wurde getanzt, gesungen und gefeiert, sodass es wieder Spaß machte. Am nächsten Tag wurde ich schon früh geweckt und wir gingen in eine sehr schöne Kirche in den Bergen, wo wir gesegnet wurden. Wir schließt auch das Auto mit ein, welches extra geschmückt war und reichlich mit Weihwasser bespritzt wurde. Anschließend aßen wir alle zusammen, meine Gastcousine zeigte mir ihre beiden Babypapageien und anschließend bauten wir einen Staudamm, und machten Bootrennen auf den Bewässerungskanälen, wobei die Boote Flaschendeckel waren. Auch reiten durfte ich wieder, wobei das Pferd während der Tour kurzzeitig bis zum Bauch in Schlamm einsank und ich ohne Sattel meine Mühe hatte nicht in den See zu fallen.  Nächste Woche fahren wir nach Puno, worauf ich mich schon sehr freue und ich bekomme endlich den Titticacasee zu Gesicht. 

Hasta la proxima

Jonas

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