Nach ein gefühlten paar Stündchen haben wir es
nun bis in das ferne Peru geschafft, wo ich nun das nächste Jahr neben einem
Pferd, auf/ neben/ zwischen 9 Hunden, Hühnern, Katzen, Flöhen und was hier
sonst noch so rum fleucht leben werde! Den Flug habe ich super überstanden, da
ich die meiste Zeit friedlich vor mich hin geschlummert habe und somit gefühlt
auch nur einen Katzensprung von zuhause weg bin. Nachdem wir abends am
Frankfurter Flughafen angekommen sind, hieß es erst einmal Abschied nehmen von
der Familie, die mir noch lauter gute Ratschläge auf den Weg gab, mich mit
Nervennahrung versorgte und mit Erinnerungskärtchen ausstattete, damit ich sie
auch trotz der Pflichtskypetermine nicht vergesse. Gegen Mitternacht kamen wir
dann im warmen Madrid an, wo sämtliche Essensläden vor unserer Nase zu machten
und somit unser Proviant stark dezimiert wurde! An den nächsten Flug erinnere
ich mich nur an Start, Landung und das Essen, da ich meinen Schönheitsschlaf
hielt. In Lima angekommen stellten wir erst mal fest, dass die Stadt in eine
einzige Dunstwolke gehüllt ist, die jegliches lateinamerikanische Feeling
verhindert. Mit einem anderen Mitfreiwilligen schlug ich mich bis nach Lima
durch, in dem wir immer wieder gebetsmühlenartig „No quiero una taxi, de
verdad!“ vor uns her brabbelten. Sobald der Aeropuerto aber hinter uns lag,
hörten und sahen wir die Straßen Limas, in denen scheinbar keine Verkehrsregeln
gelten und aus Spaß an der Freude gehupt wird. Arm uns reich liegt hier auch
direkt nebeneinander und so sammelten wir unsere ersten Eindrücke,
verständigten uns auf Spanisch und hatten ein bisschen Angst um unser Gepäck.
Der nächste Flug zeigte uns die Anden in voller Pracht, machte uns deutlich,
was man wohl unter Pampa versteht und brachte und schließlich nach Cusco. Die Sonne ist hier ziemlich heiß, so dass man
im T-shirt schon fast zu dick eingepackt ist, versteckt sich die Sonne aber
hinter einer Wolke, nimmt auch die Temperatur schlagartig ab und abends ist man
eh in seine Decken eingemümmelt. Auch die Luft ist hier dünner, was man in
erster Linie bei jeder ansatzweise sportlichen Betätigung merkt. Neben dem tollen Wetter empfingen uns auch
die ehemaligen freiwilligen euphorisch, so dass man sich auf Anhieb wohl
gefühlt hat. Nach einem kurzen Snack und meinem ersten Coca-Tee ging es dann
auch schon los zu meinem Enddorf, namens Lucre. Während die anderen Dörfer alle
an der Hauptstraße liegen, die aus Cusco fürt, liegt Lucre ein paar Minuten
davon entfernt in einem sehr pitoresken Tal. Um unsere ganzen neuen Eindrücke
noch ein bisschen zu vervollständigen zogen wir direkt bei unserer Gastfamilie
ein, die wirklich der Innbegriff von Offenheit und Freundlichkeit ist. Während
ich mir bis da einreden könnte, mein Spanisch würde schon ausreichen, konnte
ich nun endlich feststellen, dass ich mich gewaltig getäuscht hatte. Für die
Vorstellung hat es noch gereicht, danach war lächeln und winken angesagt! In
meinem Zimmer wurde ich von den 5 Söhnen ins Verhör genommen, die mit mir wie
mit einem Taubstummen sprachen … was ich aber auch nicht verstand. Für ein paar
Sätze reichte es trotzdem und mit Händen und Füßen verstehen wir uns eigentlich
ganz gut. Mir wurden die zahlreichen Tiere gezeigt, die Hundewelpen wurden mir
auf den Arm gesetzt mit den Worten, dass ich sie wegen den Flöhen nicht ins
Bett setzen solle … nunja, da waren die Welpen schnell wieder auf dem Boden!
Inzwischen kann ich fast alle Namen, habe einiges über Gott und die Welt
erfahren und habe das peinliche Schweigen vor dem ich gewarnt wurde ganz gut
vermieden. Morgen werde ich wohl erstmals kalt duschen dürfen, aber ansonsten
ist es hier in Peru wirklich super schön!
Ich melde mich bald wieder, hasta la proxima
Jonas
freue mich über all die Eindrücke die ich hie über euch bekomme. Viel Freude weiterhin JOnas!!
AntwortenLöschensaludos.
Mirta Navas