Freitag, 29. August 2014

Hola mis amigos! (inzwischen kann ich sogar die Anrede in perfektem Spanisch)

Nach ein gefühlten paar Stündchen haben wir es nun bis in das ferne Peru geschafft, wo ich nun das nächste Jahr neben einem Pferd, auf/ neben/ zwischen 9 Hunden, Hühnern, Katzen, Flöhen und was hier sonst noch so rum fleucht leben werde! Den Flug habe ich super überstanden, da ich die meiste Zeit friedlich vor mich hin geschlummert habe und somit gefühlt auch nur einen Katzensprung von zuhause weg bin. Nachdem wir abends am Frankfurter Flughafen angekommen sind, hieß es erst einmal Abschied nehmen von der Familie, die mir noch lauter gute Ratschläge auf den Weg gab, mich mit Nervennahrung versorgte und mit Erinnerungskärtchen ausstattete, damit ich sie auch trotz der Pflichtskypetermine nicht vergesse. Gegen Mitternacht kamen wir dann im warmen Madrid an, wo sämtliche Essensläden vor unserer Nase zu machten und somit unser Proviant stark dezimiert wurde! An den nächsten Flug erinnere ich mich nur an Start, Landung und das Essen, da ich meinen Schönheitsschlaf hielt. In Lima angekommen stellten wir erst mal fest, dass die Stadt in eine einzige Dunstwolke gehüllt ist, die jegliches lateinamerikanische Feeling verhindert. Mit einem anderen Mitfreiwilligen schlug ich mich bis nach Lima durch, in dem wir immer wieder gebetsmühlenartig „No quiero una taxi, de verdad!“ vor uns her brabbelten. Sobald der Aeropuerto aber hinter uns lag, hörten und sahen wir die Straßen Limas, in denen scheinbar keine Verkehrsregeln gelten und aus Spaß an der Freude gehupt wird. Arm uns reich liegt hier auch direkt nebeneinander und so sammelten wir unsere ersten Eindrücke, verständigten uns auf Spanisch und hatten ein bisschen Angst um unser Gepäck. Der nächste Flug zeigte uns die Anden in voller Pracht, machte uns deutlich, was man wohl unter Pampa versteht und brachte und schließlich nach Cusco.  Die Sonne ist hier ziemlich heiß, so dass man im T-shirt schon fast zu dick eingepackt ist, versteckt sich die Sonne aber hinter einer Wolke, nimmt auch die Temperatur schlagartig ab und abends ist man eh in seine Decken eingemümmelt. Auch die Luft ist hier dünner, was man in erster Linie bei jeder ansatzweise sportlichen Betätigung merkt.  Neben dem tollen Wetter empfingen uns auch die ehemaligen freiwilligen euphorisch, so dass man sich auf Anhieb wohl gefühlt hat. Nach einem kurzen Snack und meinem ersten Coca-Tee ging es dann auch schon los zu meinem Enddorf, namens Lucre. Während die anderen Dörfer alle an der Hauptstraße liegen, die aus Cusco fürt, liegt Lucre ein paar Minuten davon entfernt in einem sehr pitoresken Tal. Um unsere ganzen neuen Eindrücke noch ein bisschen zu vervollständigen zogen wir direkt bei unserer Gastfamilie ein, die wirklich der Innbegriff von Offenheit und Freundlichkeit ist. Während ich mir bis da einreden könnte, mein Spanisch würde schon ausreichen, konnte ich nun endlich feststellen, dass ich mich gewaltig getäuscht hatte. Für die Vorstellung hat es noch gereicht, danach war lächeln und winken angesagt! In meinem Zimmer wurde ich von den 5 Söhnen ins Verhör genommen, die mit mir wie mit einem Taubstummen sprachen … was ich aber auch nicht verstand. Für ein paar Sätze reichte es trotzdem und mit Händen und Füßen verstehen wir uns eigentlich ganz gut. Mir wurden die zahlreichen Tiere gezeigt, die Hundewelpen wurden mir auf den Arm gesetzt mit den Worten, dass ich sie wegen den Flöhen nicht ins Bett setzen solle … nunja, da waren die Welpen schnell wieder auf dem Boden! Inzwischen kann ich fast alle Namen, habe einiges über Gott und die Welt erfahren und habe das peinliche Schweigen vor dem ich gewarnt wurde ganz gut vermieden. Morgen werde ich wohl erstmals kalt duschen dürfen, aber ansonsten ist es hier in Peru wirklich super schön!
Ich melde mich bald wieder, hasta la proxima

Jonas

1 Kommentar:

  1. freue mich über all die Eindrücke die ich hie über euch bekomme. Viel Freude weiterhin JOnas!!
    saludos.
    Mirta Navas

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